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Thomas von Kempen zum Prediger

"Alles ist Eitelkeit, außer Gott lieben und ihm allein dienen. Das ist die höchste Weisheit: sein Herz zu göttlichen Dingen erheben und durch Verachtung der Welt zum himmlischen Reiche hindurchdringen. Also ist es Eitelkeit, vergängliche Reichtümer sammeln und darauf seine Hoffnung bauen. Also ist es Eitelkeit, nach hohen Ehrenstellen trachten und sich gern obenansetzen. Also ist es Eitelkeit, sich den Lüsten des Fleisches überlassen und nach Freuden jagen, die uns einst die empfindlichsten Strafen zuziehen werden. Also ist es Eitelkeit, immer nur wünschen, dass man lange lebe, und sich wenig darum bekümmern, dass man fromm lebe. Also ist es Eitelkeit, das Auge stets hinheften auf das Gegenwärtige und nie hinausblicken auf das zukünftige Leben. Also ist es Eitelkeit, sein Herz an das hängen, was so schnell und unaufhaltsam vergeht, und nicht dorthin eilen, wo ewige Freude wohnt. Erinnere dich doch oft an den Spruch des Weisen: "Das Auge kann sich nicht satt sehen, nicht satt hören das Ohr." (Prediger 1,8). Reiß also dein Herz von den sichtbaren Gütern los und erhebe es zu den Unsichtbaren. Denn alle, die ihrer Sinnlichkeit blind folgen, beflecken ihr Gewissen und verlieren die Gnade Gottes."

- Thomas von Kempen, Nachfolge Christi

 

Thomas von Kempen hat 1379-1471 gelebt! Das Buch "Nachfolge Christi", scheint in großen Passagen aktueller den Je zu sein.

Das beweist einmal mehr, wie recht der Prediger hat: "Es gibt nichts neues unter der Sonne" -Prediger 1,9

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