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Gesellschaftstransformation nicht.

Heutiger Vers

"...Hierauf schloß der HERR hinter ihm zu."
-1.Mose 7,16

 

Gedanken

Ich habe wirklich bauchschmerzen mit der Vorstellung einiger Christen über unsere Zeit und das Ende aller Zeit.

 

Schaut mal wie C.H.Macktintosh (1820-1896!) das Ganze in seinem Kommentar zu den fünf Büchern Mose eingeschätzt hat:

 

Die geschlossene Tür

 

Lasst uns noch einen Blick auf den Zustand von denen werfen, denen Noah so lange Gerechtigkeit gepredigt hatte. Ohne Zweifel wird mancher ängstliche Blick nach dem Rettungsschiff gegangen sein, als es sich langsam mit dem Wasser hob, aber die Tür war verschlossen, der Tag der Gnade war vorüber, und die Zeit des Zeugnisses, soweit es jene Menschen betraf, war für ewig abgelaufen. Dieselbe Hand, die Noah eingeschlossen hatte, hatte sie ausgeschlossen, und die, die draußen waren, konnten ebenso wenig hineingelangen, wie die, die sich in der Arche befanden, herauskommen konnten. Die einen waren unrettbar verloren, die anderen wirklich gerettet. Sowohl die Langmut Gottes, als auch das Zeugnis seines Dieners waren verachtet worden. Die zeitlichen Dinge hatten diese Unglücklichen ganz und gar in Anspruch genommen. „Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Flut kam und brachte alle um" (Lk 17,26.27). An sich lag nichts Unrechtes in allen diesen Dingen. Das Unrecht lag nicht in dem, was getan wurde, sondern in den Tätern. Alle diese Handlungen hätten in der Furcht des Herrn und zur Verherrlichung seines heiligen Namens geschehen können, wenn sie nur im Glauben getan worden wären. Aber leider war dies nicht der Fall. Das Wort Gottes wurde verworfen. Gott kündete das Gericht an, aber sie glaubten nicht. Er sprach von Sünde und Verderben, aber sie wurden nicht überzeugt. Er redete von einem Heilmittel, aber sie beachteten es nicht. Sie waren mit ihren eigenen Plä­nen und Überlegungen beschäftigt und hatten keinen Raum für Gott. Sie handelten, als ob die Erde ihnen aufgrund eines Mietvertrags für ewig gehört hätte. Sie vergaßen, dass eine Klausel mit der Übergabe verbunden war. Sie dachten nicht an das ernste „bis". Gott war ausgeschlossen. Alles Gebilde der Gedanken ihres Herzens war böse den ganzen Tag, und deshalb konnten sie nichts recht tun. Sie dachten, redeten und handelten nur für sich selbst. Sie folgten ihrem eigenen Willen und vergaßen Gott.

… so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein

 

Der Herr Jesus Christus sagt: „Und wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein" (Lk 17,26) und: „Denn wie die Tage Noahs waren, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein" (Mt 24,37). Manche möchten uns glauben machen, dass, bevor der Sohn des Menschen in den Wolken des Himmels erscheint, diese Erde von Pol zu Pol mit Gerechtigkeit erfüllt sein wird. Sie möchten uns überzeugen, dass eine Regierung der Gerechtigkeit und des Friedens als Ergebnis der menschenfreundlichen Bestrebungen unserer Tage zu erwarten ist, aber die eben angeführte kurze Schriftstelle macht solche Erwartungen zunichte. Wie war es in den Tagen Noahs? Herrschten Gerechtigkeit und Wahrheit auf der Erde? War die Erde mit der Erkenntnis des Herrn erfüllt? Die Antwort der Heiligen Schrift lautet: „Und die Erde war verdorben vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf der Erde" (Kap. 6,11.12). „So wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein." Das ist deutlich genug. „Gerechtigkeit" und „Gewalttat" sehen sich wirklich wenig ähnlich. Auch gibt es keine Ähnlichkeit zwischen allgemeiner Gottlosigkeit und allgemeinem Frieden. Ein Herz, das dem Wort unterworfen und frei von vorgefassten Meinungen ist, wird den wahren Charakter der Tage erkennen, die der „Ankunft des Sohnes des Menschen" unmittelbar vorangehen. Es gab zur Zeit Noahs nichts, was einem Zustand allgemeiner Gerechtigkeit und allgemeinen Friedens ähnlich gewesen wäre, und es wird auch nichts Derartiges vor der Ankunft des Herrn geben.

Ohne Zweifel entfaltete der Mensch großen Eifer, um die Welt zu einem angenehmen Aufenthaltsort für sich zu machen, aber der Gedanke, die Erde zu einem Ort zu machen, wo Gott wohnen konnte, lag ihm völlig fern. Ebenso setzt der Mensch in der Gegenwart alle Kräfte daran, um von seinem Weg alle Steine wegzuräumen und ihn so angenehm und eben wie nur möglich zu machen. Aber das ist nicht das „Ebnen in der Steppe einer Straße für unseren Gott", noch jenes Ebenmachen „des Höckerigen", damit alles Fleisch die Herrlichkeit des HERRN sehe (vgl. Jes 40,3-5). Die Zivilisation schreitet fort, aber Zivilisation ist keine Gerechtigkeit. Die Welt wird zubereitet und geschmückt, aber nicht um Christus zu empfangen, sondern um sie für den Antichristen einzurichten. Der Mensch bemüht sich rege, mit einem selbst gestrickten Mäntelchen seine Blößen und Gebrechen zuzudecken, aber durch Zudecken sind diese noch nicht beseitigt. Sie liegen nur verdeckt und werden in kurzem hässlicher als je wieder zum Vorschein kommen. Die „Scharlach-Schminke" wird bald verwischt, und das „geschnitzte Zedernholz" bald zerstört werden. Die Dämme, durch die der Mensch unverdrossen den Strom menschlicher Bosheit einzuengen sucht, werden plötzlich vor der überwältigenden Wucht weichen. Alle Anstrengungen, die leibliche, geistige und moralische Entartung der Nachkommenschaft Adams in die Grenzen zu bannen, die menschliches Wohlwollen (wenn man so will) ihr stecken, müssen unweigerlich fehlschlagen. „Das Ende allen Fleisches ist vor mich gekommen" (Kap. 6,13), das ist das Zeugnis Gottes. Nicht vor Menschen, sondern vor Gott ist dieses Ende gekommen. Auch wenn die Spötter fragen: „Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an" (2. Pet 3,4), rückt doch der Augenblick schnell heran, wo diese Spötter ihre Antwort empfangen werden. „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an dem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brand werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden" (2. Pet 3,10). Das ist die Antwort, die Gott auf den Spott der Kinder dieser Welt geben wird. Wie aber wird Er die Zuneigungen und Erwartungen der Kinder Gottes beantworten? Gott sei gepriesen! Ihre Aussicht ist ganz anders. Sie werden dem Bräutigam in der Luft begegnen, bevor das Böse seinen Gipfel erreicht und somit bevor das Gericht darüber hereinbricht. Die Versammlung Gottes wartet nicht auf das Verbrennen der Welt, sondern auf den Aufgang des „glänzenden Morgensterns" (Off 22,16).



 



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