Heutiger Vers
"Nicht der ist nämlich ein Jude, der es nach außen hin ist, und der körperliche Vollzug ist auch nicht die wirkliche Beschneidung, sondern ein wahrer Jude ist der, der es innerlich ist, und die
wahre Beschneidung ist die, die am Herzen geschieht. Sie kommt nicht durch die ‹genaue Befolgung der› Vorschrift zustande, sondern durch ‹Gottes› Geist. So einer bekommt das Lob nicht von
Menschen, sondern von Gott."
-Römer 2,28-29
Gedanken
Nachdem wir in Römer 1 gesehen haben, dass Gottes Zorn über alle Gottlosigkeit steht, wendet sich Römer 2 anscheinend an Juden, die sich bei dieser Gottlosigkeit nicht angesprochen fühlen. Doch sie werden nun ebenfalls unter das gerechte Urteil Gottes gestellt. Sie berufen sich darauf, das Gesetz Gottes zu besitzen, doch sie können nicht ehrlichen Herzens sagen, dass sie das Gesetz Gottes nicht auch gebrochen haben.
Paulus wird deutlich, wenn er die Juden aus der trügerischen Ruhe führen will, weil sie sich auf eine Beschneidung berufen.
Nein, da muss mehr passieren, als die zeremonielle Beschneidung. Da muss etwas am Herzen passieren. Da muss Gottes Geist eingreifen. Erst dann kommt ein Mensch vom Zorn Gottes zum Lob Gottes.
Hier ist ein interessantes Wortspiel:
Jude bedeutet Lobpreis: Jemand, der Gott lobt, ehrt (Römer 1,21.25). Ein wahrer Jude; Lob für Gott ist Jemand, der durch das Evangelium am Herzen beschnitten ist. So Jemand gehört wirklich zum wirklichen Volk Gottes.
Hier stellt sich die Frage, auf welche Religion, Zeremonie oder Herkunft wir uns berufen und damit meinen, nicht unter den Zorn Gottes zu stehen, wie Jene in Römer 1? Denn Römer 2 macht deutlich: Auch wenn wir offensichtlich nicht so gottlos leben, wie in Römer 1 beschrieben, enthalten unsere Herzen die gleichen gottlosen Abgründe und brauchen das gleiche Eingreifen Gottes.
"Keiner ist gerecht, auch nicht einer."
-Römer 3,10
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