Heutiger Vers
"Und was sagst du dazu, dass Gott die Gefäße, die zur Vernichtung in seinem Zorngericht bereitgestellt sind, mit großer Geduld erträgt? Er will zwar, dass sie seinen Zorn und seine Macht zu spüren bekommen, andererseits will er aber auch an den Gefäßen, die er in seinem Erbarmen zur Herrlichkeit vorherbestimmt hat, zeigen, wie unerschöpflich reich seine Herrlichkeit ist. Diese Gefäße sind wir. Uns hat er nicht nur aus dem jüdischen Volk, sondern auch aus anderen Völkern berufen. Das hat er schon durch den Propheten Hosea angekündigt: "Ich werde als mein Volk berufen, was nicht mein Volk war, und als geliebte Frau die, die nicht geliebt war." "Gerade dort, wo zu ihnen gesagt wurde: 'Ihr seid nicht mein Volk', werden sie 'Kinder des lebendigen Gottes' genannt werden.""
-Römer 9,22-26
Gedanken
Der Einstieg in Römer 9 macht deutlich, dass Paulus sich nun in besonderer Weise seinem Volk, seinen Volksgenossen zuwendet.
Jemand sagte einmal über diesen Abschnitt von Römer 9-11 folgendes:
"Die Ausbreitung des Evangeliums zu den Nationen in Einklang gebracht mit dem Handeln Gottes mit Israel."
Tatsächlich haben wir hier einen besonderen Blick auf Israel, eine gründliche Argumentation mit über 20 Verweisen auf das Alte Testament in Römer 9-11. Der Tenor ist: Gott handelt souverän und hat eine große Erlösungsabsicht mit den Menschen.
Beim Lesen dieser Abschnitte stellen wir schnell fest, dass es mehr ist, als wir fassen können, aber die Tatsache, dass wir gerade auf irgendeine Art und Weise die Zeilen aus Römer 9-11 lesen dürfen, soll uns vor Augen malen: Wir, die wir nichts mit Israel zu tun haben, nicht zu diesem auserwählten Volk Gottes gehören, dürfen heute Kinder des lebendigen Gottes genannt werden. Das soll genug Staunen in uns hervorbringen.
Martin Luther schrieb einmal zu dem Abschnitt aus Römer 9-11 folgendes:
"Du aber folge dieser Epistel und ihrer Ordnung, kümmere dich zuvor um Christus und das Evangelium, damit du deine Sünde und seine Gnade erkennst, danach mit der Sünde streitest, wie hier das erste bis achte Kapitel gelehrt haben. Wenn du danach in das achte Kapitel gekommen bist, unter das Kreuz und Leiden, so wird dich das recht über die Vorsehung im neunten, zehnten und elften Kapitel belehren, wie tröstlich sie sei... Darum sieh dich vor, dass du keinen Wein trinkst, wenn du noch Säugling bist; eine jegliche Lehre hat ihr Maß, ihre Zeit und ihr Alter."
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