Heutiger Vers
Seid euch der eigenen Niedrigkeit bewusst und begegnet den anderen freundlich, habt Geduld miteinander und ertragt euch gegenseitig in Liebe. Bemüht euch sehr darum, die Einheit, die der Geist Gottes gewirkt hat, durch das Bindemittel des Friedens zu bewahren. Ihr seid ja ein Leib; in euch lebt der eine Geist; und ihr habt die eine Hoffnung bei eurer Berufung bekommen. Ihr habt nur einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe. Und über allen ist der eine Gott, der Vater von allen, der durch alle und in allen wirkt.
-Epheser 4,1-6
Gedanken
Bei diesen Versen musste ich an ein Lied von Manfred Siebald denken: Überall hat Gott seine Leute
Dort heißt es:
"Komm heraus aus deiner Ecke, schau dich um und dann entdecke, dass auch andere Gottes Wege gehen. Die ihn leben, die ihn ehren, mit ihm reden auf ihn hören, sich gebrauchen lassen, wo sie stehen.
Überall hat Gott seine Leute, freu dich doch daran.
Überall zündet er sich seine Lichter an."
Das will jetzt nicht als ökumenischer Einheitsbrei verstanden werden, aber ich frage mich, ob ich immer derjenige sein muss, der andere beurteilen muss? Habe ich nicht schon genug damit zu tun mir meiner eigenen Niedrigkeit bewusst zu werden und allen gegenüber freundlich zu begegnen? Sich um Einheit bemühen hat mit Liebe und Ertragen in Geduld zu tun. Dieser Frieden entsteht nicht auf Kosten der Wahrheit, sondern aufgrund der Einheit, die der Geist bereits gewirkt hat. Dieser Geist wird der Geist der Wahrheit genannt.
Spannend...
Wenn wir das Kapitel dann weiterlesen, finden wir diese Art von Einheit auch klar abgegrenzt zu "allen möglichen Lehren" und dem "falschen Spiel von Menschen" (Epheser 4,14). Paulus ist also nicht naiv und oberflächlich, wenn er von Einheit spricht. Im Gegenteil: Er macht deutlich, dass diese Einheit eine Sache von Mündigkeit und klarer Kenntnis von dem Wesentlichen ist: Jesus Christus!
"mit dem Ziel, dass wir alle die Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes erreichen; dass wir zu mündigen Christen heranreifen und in die ganze Fülle hineinwachsen, die Christus in sich trägt. Dann sind wir keine unmündigen Kinder mehr, die sich vom Wind aller möglichen Lehren umtreiben lassen und wie Wellen hin- und hergeworfen werden. Dann fallen wir nicht mehr auf das falsche Spiel von Menschen herein, die andere hinterlistig in die Irre führen. Lasst uns also in Liebe wahrhaftig sein und in jeder Hinsicht zu Christus hinwachsen, unserem Haupt. Von ihm her wird nämlich der ganze Leib zusammengefügt und durch verbindende Glieder zusammengehalten. Das geschieht in der Kraft, die jedem der einzelnen Teile zugemessen ist. So bewirkt Christus das Wachstum seines Leibes: Er baut sich auf durch Liebe."
-Epheser 4,13-16
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