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Die Wurzel der Gerechten

Heutiger Vers

Keiner gelangt durch Gottlosigkeit zu festem Bestand, aber die Wurzel der Frommen bleibt unerschüttert.

-Sprüche 12,3


Gedanken

Hier ein Auszug aus dem Buch von A.W. Tozer: Die Wurzel der Gerechten mit der Empfehlung das Buch zu lesen:

 

"Wir müssen Zeit für Gott haben

 

Das wohl weitverbreitetste und hartnäckigste Problem, das bei Christen anzutreffen ist, ist das Problem der verzögerten geistlichen Entwicklung. Warum stellen so viele Menschen, nachdem sie jahrelang Christen waren, fest, dass sie nicht viel weitergekommen sind als zum Zeitpunkt ihrer Bekehrung? ...  Gründe für das verzögerte Wachstum gibt es viele. Es wäre unzutreffend, wollte man das Problem nur einem einzigen Defizit zuschreiben. Es gibt jedoch ein Defizit, das so allumfassend ist, dass es leicht die Hauptursache sein könnte: Man nimmt sich nicht die Zeit, Gott besser kennenzulernen. Die Versuchung, das zwischen Gott und uns Geschehene aus einer rein juristischen Perspektive zu betrachten, statt daraus eine persönliche Beziehung werden zu lassen, ist sehr stark. Der rettende Glaube wird heutzutage auf eine einmal vollbrachte Tat reduziert, die keine weitere Aufmerksamkeit erfordert. Der junge Gläubige sieht sich konfrontiert mit einer vollzogenen Handlung und nicht mit einem lebendigen Heiland, dem er folgen und den er anbeten soll. Ein Christ ist so stark oder schwach, wie er darauf bedacht ist, Gott zu erkennen. Aus der Sicht des Paulus ist die Existenz eines Christen alles andere als ein einmal vollzogener Schritt in einem Leben, in dem sich alles Nachfolgende von selbst ergibt. Er verwandte sein ganzes Leben darauf, Christus zu erkennen.

 

…  ja wahrlich, ich achte auch alles für Verlust wegen der Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, damit ich Christus gewinne  …  um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichgestaltet werde  …  [ich] jage  …, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus

(Phil 3,8.10.14).

 

Fortschritte im Glaubensleben ergeben sich parallel zu der wachsenden Erkenntnis, die wir gewinnen, wenn wir persönlich viel Zeit mit dem dreieinen Gott verbringen. Und für eine derartige Erfahrung ist es notwendig, dass unser ganzes Leben diesem Ziel gewidmet ist, und wir müssen sehr viel Zeit für die heilige Aufgabe aufwenden, die Beziehung zu Gott zu pflegen. Wir können Gott nur dann auf eine zufriedenstellende Weise kennen, wenn wir ihm Zeit widmen. Ohne es zu beabsichtigen, haben wir in unseren Buchtiteln und modernen christlichen Liedern unseren größten Fehler in Worte gefasst. So singen wir zum Beispiel »Nimm dir ein paar Minuten Zeit«, und wir geben unseren Büchern Titel wie Termine mit Gott oder ähnlich aufschlussreiche Namen. Der Christ, dem es genügt, »Termine mit Gott« (wie kurz auch immer) zu haben und »ein paar Minuten Zeit« für das Gespräch mit Jesus zu erübrigen, ist derselbe, der im evangelistischen Gottesdienst erscheint, über sein verzögertes geistliches Wachstum weint und den Evangelisten händeringend bittet, ihm den Ausweg aus seinem Problem zu zeigen. Wir müssen auch das akzeptieren: Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg zur Heiligkeit. Selbst die Krisen, die im geistlichen Leben auftreten, sind gewöhnlich das Ergebnis langer Perioden des Nachdenkens und betenden Nachsinnens. Wenn die Verwunderung immer größer wird, dann ist es wahrscheinlich, dass eine Krise eintritt, die im Grunde alles auf den Kopf stellt. Aber diese Krise steht in Beziehung zu dem, was vorher geschehen ist. Es ist, als würde alles plötzlich explodieren, als würden die Wasser aufbrausen, nachdem der innere Druck so lange angestiegen ist, bis man ihm hat nachgeben müssen. Der Hintergrund für all dies ist der langsame Aufbau und die angemessene Vorbereitung, die sich aus dem Warten auf Gott ergibt. Tausende von Dingen wollen unsere Gedanken von Gott ablenken. Aber wenn wir klug sind, halten wir sie energisch von uns fern, schaffen uns Raum für den König und nehmen uns Zeit für eine Begegnung mit ihm. Manche Dinge kann man vernachlässigen, ohne dabei großen Schaden in Bezug auf das geistliche Leben zu nehmen. Vernachlässigen wir jedoch die Gemeinschaft mit Gott, fügen wir uns an einer Stelle Schaden zu, an der wir es uns nicht leisten können. Gott will auf unsere Bemühungen, die Gemeinschaft mit ihm zu erleben, antworten. Die Bibel sagt uns, wie wir dies erfahren können. Es ist in jeder Beziehung einfach eine Frage der Entschlossenheit, mit der wir uns dieser heiligen Aufgabe widmen."


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