· 

Das Gesetz der Freiheit?

Heutiger Vers

Redet und handelt als Menschen, die im Begriff stehen, durch das Gesetz der Freiheit gerichtet zu werden.
-Jakobus 2,12


Gedanken

Nur Jakobus verwendet den Ausdruck in der Bibel: "Gesetz der Freiheit". Und das gleich zwei Mal. In Kapitel 1,25 und in Kapitel 2,12. Wenn wir bedenken, dass es der erste Brief im Neuen Testament ist und das Jakobus diesen Begriff gebraucht, aber nicht erklärt, dann sollte uns klar sein, dass die ersten Christenmenschen sehr wohl was mit einem Gesetz der Freiheit anfangen konnten und die Anführungen von Jakobus dazu verstanden haben. Für uns heute scheint es sich um einen Widerspruch zu handeln: Entweder ich bin "unter dem Gesetz" oder ich bin "frei". Genau dieses falsche entweder oder führt zu der falschen Schlussfolgerung, dass es entweder der Glaube oder die Werke sein müssen. Für Jakobus entspringt aus dem richtigen Gesetz die richtige Freiheit und aus dem richtigen Glauben die richtigen Werke. Daher ist es wichtig für uns zu verstehen, was dieses Gesetz der Freiheit ist. In Kingcomments (De Koning) heißt es zu diesen Stellen von dem Gesetz der Freiheit folgendermaßen:

 

"Dazu musst du in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, hineinschauen. Das vollkommene Gesetz ist nicht eine Anzahl von Regeln und Geboten, die Gott dir als seine Forderungen auferlegt. Mit dem vollkommenen Gesetz ist das ganze Wort Gottes gemeint. Das Wort Gottes hält dir das Gesetz, das ist die Gesetzmäßigkeit, der Freiheit vor. Wer das eingepflanzte Wort mit Sanftmut empfangen hat, wird die Früchte dieses Wortes zeigen. Das ist eine Gesetzmäßigkeit, ein Prozess, der nicht anders verlaufen kann."

-Anmerkung zu Jakobus 1,25/ De Koning

 

"Wie schon gesagt, ist es nicht die Absicht von Jakobus, uns unter das Gesetz der zehn Gebote zu bringen. Durch seine Darlegung will er anhand des Gesetzes klarmachen, wie die gegenseitigen Beziehungen in der Gemeinde sein sollen. Das Gesetz ist das Wort Gottes, und es enthält nützliche Belehrungen für sie. Jakobus gibt diese Belehrungen für die jüdisch-christliche Gemeinde, aber auch wir können viel davon lernen. Die wirkliche Bedeutung, die das Gesetz für ihn bekommen hat, seit er an den Herrn der Herrlichkeit glaubt, ist die der Freiheit. Darüber hat er schon in Kapitel 1 gesprochen (Jak 1,25), und hier kommt er darauf zurück. Freiheit ist keine Zügellosigkeit. Freiheit kennt Grenzen. Die Grenzen sind nicht da, um unsere Freiheit einzuschränken, sondern um zu verhindern, dass wir sie auf verkehrte Weise gebrauchen. Es ist wahre Freiheit, den Willen Gottes zu tun und zu zeigen, wer Er ist. Das hat der Herr Jesus in vollkommener Weise getan. Das Gesetz der Freiheit sehen wir daher auch in seinem Leben in vollkommener Weise zum Ausdruck kommen. Er war völlig frei, weil nichts an Eigenwillen oder Sünde in Ihm war. Dadurch konnte Er völlig an den Willen Gottes gebunden sein. Es gab nichts, was Ihn davon trennte, nichts, was sich zwischen Ihn und seinen Gott und Vater zwängen konnte."

-Anmerkung zu Jakobus 2,12/ De Koning


Kommentar schreiben

Kommentare: 0