Heutiger Vers
Ja, das Leben ist erschienen. Das können wir bezeugen. Wir haben es gesehen und verkündigen es euch: das ewige Leben, das beim Vater war und bei uns sichtbar geworden ist.
-1.Johannes 1,2
Gedanken
Gibt es etwas größeres, als sich selbst als Leben zu bezeichnen?
Wir Menschen sind am Leben, aber wir sind nicht das Leben. Hier bezeugt Johannes: Ich habe das Leben, das ewige Leben gesehen! ER ist uns erschienen! Da stellt sich die Frage: Was ist leben überhaupt? Was ist das Leben? Was ist ewiges Leben?
Für Johannes bestehen diese Fragen nicht in Philosophie oder Theologie. Für Johannes bestehen diese Fragen in Beziehung. In Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus!
Die Frage nach dem Leben ist die Frage nach der Beziehung zu Gott selbst. Die Frage nach einem am Leben sein, welches den Namen Leben wirklich verdient ist die Frage nach dem Verbunden sein mit Gott.
De Koning schreibt in seinem Kommentar zum 1.Johannesbrief einen wichtigen Gedanken dazu:
"Johannes zeigt dir in diesem Brief, wie das ewige Leben in dir als Gläubigem wirkt. Damit du siehst, wie es sich äußert, musst du auf den Herrn Jesus schauen. Er ist ja das neue Leben in dir. Du siehst das Leben auch in den Evangelien, wenn du den Herrn Jesus in seinem Leben auf der Erde betrachtest. So wie das Leben in Ihm ist und von Ihm in der Welt offenbart worden ist, so befindet es sich in dir und offenbart sich – selbstverständlich – auf genau dieselbe Weise.
Nun wirst du sagen, dass in deinem Leben (und das sage ich auch von mir) der Herr Jesus nicht immer deutlich zu sehen ist. Das ist auch so, wenn es um die Praxis deines Glaubenslebens geht. Johannes spricht jedoch nicht – und es ist sehr wichtig, das gleich zu Beginn, wenn du diesen Brief liest, festzustellen und festzuhalten – in erster Linie über unsere Praxis, sondern über das Wesen des ewigen Lebens, das du besitzt. Dazu gehören absolute Aussagen.
Ich will das mit einem Beispiel veranschaulichen. Wenn du untersuchen willst, was Wasser ist und woraus es besteht, darfst du nicht Kaffee untersuchen. Kaffee besteht zwar zu fast hundert Prozent aus Wasser, doch es sind Elemente darin, die den Geschmack und die Farbe des Wassers verändern, so dass es eben nicht zu hundert Prozent Wasser ist. So musst du, wenn du wissen willst, was das ewige Leben in dir ist, nicht auf deine Praxis sehen. In deiner Praxis gibt es viele Elemente, die die Äußerung dieses Lebens trüben. Du musst daher auf den Herrn Jesus sehen.
Der Herr Jesus ist dieses neue, ewige Leben in seiner reichsten Form. Johannes spricht in diesem Brief zwar auch über die Praxis des Glaubenslebens, doch sein Ausgangspunkt ist die Vollkommenheit des ewigen Lebens, wie es an sich ist. Diese Vollkommenheit ist in dem Herrn Jesus und auch in dir, weil du Ihn als dein Leben besitzt. Johannes schreibt darüber sehr eindringlich, weil in seinen Tagen Irrlehrer in die Gemeinden gekommen waren und eine Irrlehre brachten, die die Vollkommenheit des ewigen Lebens antastete. Sie lehrten, dass das Christentum zwar ein guter Anfang sei, doch dass sie mehr Licht und höheres Wissen über Gott besäßen.
Johannes macht deutlich, dass du, wenn du das ewige Leben hast, alles hast. Das ewige Leben ist vollständig und nicht ein „schöner Anfang“ deiner Beziehungen mit göttlichen Personen. Johannes entlarvt den Geist des Antichrists. Er gibt dir die Beweise, dass du das ewige Leben wirklich besitzt und dass dies das Leben des Herrn Jesus ist und dass dieses Leben in sich selbst vollkommen und unveränderlich dasselbe ist. Lass dir daher nichts weismachen von Menschen, die dir erzählen wollen, sie könnten dich tiefer in die Geheimnisse der Gottheit einführen. Es gibt keine Weiterentwicklung der Wahrheit Gottes über Christus hin zu etwas, was noch vollkommener wäre."
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