In der Flamme aufgegangen.

Als nämlich die Flamme vom Altar in den Himmel stieg, stieg der Engel Jahwes in der Flamme mit nach oben. Da warfen sich Manoach und seine Frau erschrocken zu Boden.
-Richter 13,20

Ich muss zugeben, dass ich bei den Ereignissen rund um die Geschichte von Simson jedes Mal aufs Neue ins Stocken gerate... Was für ein Richter ist das, der sein eigenes Nasiräergelübde auf die leichte Schulter nimmt, einen so leichten Umgang mit Frauen hat und seinen Eltern so großen Kummer bereitet? Es kann nur so sein, dass dieser Abschnitt in der Geschichte Israels uns zeigen möchte, wie dunkel es in Gottes Volk gewesen ist. In einer so schlechten Zeit, erscheint auch der moralisch schwächste Richter ganz stark.

So ist der Einäugige König unter den Blinden. Und bei Simson ist es am Ende selbst der Blinde...

Doch soweit weg ist das doch nicht von mir. Wie oft vergesse ich meinen abgesonderten Zustand aufgrund der Erlösung Jesu und verhalte mich so ganz und gar nicht "würdig des Evangeliums" (Philipper 1,27). Da bin ich dann nicht weit weg von Simson. Ich kann mich nicht mit seiner Haarpracht und Stärke vergleichen, aber mit seiner Schwäche schon...

Daher ist es umso ermutigender aufs Neue zu erkennen, dass nicht mein Leben vor Gott aufsteigt, sondern das Leben Jesu! Er ist für mich eingetreten und er vertritt mich auch heute noch! Hier steigt der Engel des Herrn in der Flamme mit nach oben! Paulus verwendet so ein Bild auch für Jesus:

"Werdet also Nachahmer Gottes – ihr seid doch seine geliebten Kinder –, und lasst euer Verhalten von Liebe bestimmt sein! Denn auch Christus, der Messias, hat seine Liebe bewiesen, als er sein Leben für uns hingab. Das war wie eine Opfergabe, deren Duft zu Gott aufsteigt und ihn sehr erfreut."

-Epheser 5,1-2

Das Jesus der Wohlgeruch vor Gott ist, soll uns wiederum ermutigen, so zu leben, dass es zu diesem Duft passt.

Denn das Ende Simsons ist alles Andere als erstrebenswert...