Heutiger Vers
Als er gerade damit fertig war, kam Samuel. Saul ging ihm zum Segensgruß entgegen. "Was hast du da getan?", fragte Samuel. "Ich sah, dass das Volk mir davonlief", erwiderte Saul, "und du kamst nicht zur vereinbarten Zeit, und die Philister standen schon in Michmas. Da dachte ich: Nun werden sie nach Gilgal herunterkommen, und ich habe Jahwe noch nicht angefleht. Da habe ich es gewagt und das Brandopfer selbst dargebracht." "Das war eine große Torheit!", sagte Samuel. "Du hast das Gebot Jahwes, deines Gottes, nicht beachtet. Denn gerade jetzt hätte er dein Königtum über Israel für immer bestätigt.
-1.Samuel 13,10-13
Gedanken
Wir sehen in diesem Kapitel, dass die Umstände unseres Lebens den Zustand unseres Herzens offenlegen. Saul ist sehr auf das bedacht, was Menschen denken (wie wir in den nächsten Kapiteln noch
deutlicher erkennen werden). Hier ist Sauls Blick auf die Soldaten gerichtet. Samuel verspätet sich, das Volk beginnt auseinander zulaufen (V.8) und Saul wird
nervös. Verständlicherweise muss man sagen. Aber der Text betont, dass Samuel kam, als Saul gerade fertig geworden ist. Er hat das Opfer "gewagt". Damit zeigt er, dass er weniger Angst vor Gott
und den heiligen Dingen hatte, als vor den Menschen und den alltäglichen Dingen. Diese Haltung von Saul "vor den Menschen", wird von Verfehlung zur Verfehlung Sauls deutlicher. Diese Begebenheit
zeigt uns die Wichtigkeit von zwei Eigenschaften in unserem Leben: Geduld und Gottesfurcht! Die Bibel legt sehr viel Wert auf diese Eigenschaften in unserem Christenleben.
Außerdem liest sich Sauls Antwort auf Samuels Frage ähnlich wie Adams Antwort auf Gottes Frage (1.Mose 3): "Die Frau, die du mir gegeben hast!" Man wird mit seiner Schuld konfrontiert und beginnt
direkt diese Schuld abzuschieben. Saul betont als ob: "und du kamst nicht zur bestimmten Zeit". Samuel ist Schuld. Er kam nicht zur bestimmten Zeit. Was sollte Saul denn da machen? Außerdem
verkleidet er seinen Übergriff zum Opfern mit einer frommen Phrase: "und ich habe das Angesicht des HERRN noch nicht gesucht". Ich denke es ging Saul nur darum, die Leute zusammenzuhalten
und nicht um das Angesicht des HERRN. Das würde er nicht suchen, indem er etwas tut, was dem HERRN missfällt. Kennen wir das nicht in unserem Leben zu gut: Schuldzuweisung und frommes
Getünche?
Geduld und Gottesfurcht. Ein "must have" im Leben eines Christen.
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